Auf Spurensuche – Verabschiedungen in einem besonderen Schuljahr
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 28. Juli 2021 17:47
- Geschrieben von Stephan Hotz
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„Du hinterlässt Spuren am HGG!“ Dieser Satz unseres ehemaligen Schulleiters Thomas Linse anlässlich von Verabschiedungen ist ein Evergreen und eignet sich besonders als inhaltliche Verbindungslinie, wenn viele Kolleginnen und Kollegen nach unterschiedlichen Zeitspannen, zu verschiedenen Zeitpunkten und aus vielfältigen Anlässen ihre Wirkungsstätte am Benzberg verlassen. Begeben wir uns also auf Spurensuche durch das das Schuljahr 2020/21:
Wenn Angehörige unseres Kollegiums während des Schuljahres ihre Arbeit am HGG beenden, können dabei ganz unterschiedliche Umstände eine Rolle spielen. Für Carolin Nowak (Mathematik, Biologie) und Vivienne Sumrith (Deutsch, Ethik) waren es die sogenannten „anderen“ Umstände, die mit der Geburt einer Tochter (Nowak) und eines Sohnes (Sumrith) endeten. Beide verbindet nicht nur das gegenwärtige Mutterglück, sondern auch die Spuren, die sie in- und außerhalb des Unterrichts an unserer Schule hinterließen: Frau Nowak setzte sich besonders im Bereich „Suchtprävention“ und „Gesundheitserziehung“ ein; Frau Sumrith fand ihre „Nische“ in der Unterstufentheater-AG sowie im Kurs „Literatur und Theater“.
Glücklich waren auch die Umstände, unter denen uns Faruk Cetmi (NWT, Chemie) zum Halbjahr verließ. Nach Abschluss seines Referendariats hat er an einer anderen Schule eine Stelle angenommen.
Mit dem letzten Schultag am 28.7.2021 endete für weitere sieben Mitglieder unseres Kollegiums ihre Tätigkeit am HGG. Für eine Kollegin markierte dieser Tag den Endpunkt ihrer beruflichen Laufbahn, für die anderen sechs begann ein neuer Abschnitt:
Spuren zurückzulassen – sei es symbolisch in Worten oder konkret in Form von Fußabdrücken – ist ein Merkmal, das sich überall auf der Welt in religiösen Kontexten findet. Unsere Kollegin Sonja Fiesel (Deutsch, Katholische Religion) folgte also wohlvertrauten Vorbildern, als sie in den vergangenen sechsundzwanzig Jahren weit über den Rahmen ihrer Fächer hinaus prägend wirkte. So war sie gerne als Klassenlehrerin in 5 und 6 tätig und genoss die damit verbundenen Aufenthalte im Schullandheim. Sie koordinierte die Lehrerfortbildung für das Programm „Lions Quest“ und engagierte sich in der Arbeitsgruppe, die das Curriculum für unser Methodentraining entwickelte (inklusive der Arbeit am PC). Nimmt man ihren Fachunterricht in den Blick, zeigte sich auch hier ihr Gespür für Zukunftsthemen. Beispielhaft hierfür standen im Fach Deutsch das Rhetorikseminar für Zehntklässler und in Religion der Einsatz für den interreligiösen Dialog (z.B. durch Moschee-Besuche). Dass sie die „normalen“ Anforderungen ihrer Fächer wie das Gestalten von Gottesdiensten ebenso souverän meisterte, versteht sich angesichts dieser Lebensleistung von selbst! Mit ihr verlässt Leonie Häcker, die dieselben Fächer wie Sonja Fiesel unterrichtete, nach einem Jahr das HGG in freudiger Erwartung eines familiären Zuwachses.
Bettina Fuchs legte vor allem mit tänzelnden Schrittfolgen Spuren am HGG. Als Sportlehrerin betreute sie die Tanz-AG, deren Mitglieder zahlreiche Schulveranstaltungen durch ihre Darbietungen bereicherten. Die Inspiration dazu bezog sie aus Exkursionen zu Tanz- sowie Ballettveranstaltungen, die sie häufig organisierte. Im Fach Englisch war es ihr ein zentrales Anliegen, unseren Schüler/innen die kulturellen Leistungen der anglophonen Länder zu vermitteln, die noch heute für die westliche Welt prägend sind. Dies gelang ihr besonders anschaulich auf Studienfahrten und Sprachreisen nach Großbritannien; ferner besuchte sie häufig mit ihren Klassen/Kursen englischsprachige Theaterstücke und Filme. Während der Corona-Zeit wuchs in ihr der Wunsch, sich nach einundzwanzig Jahren am HGG beruflich zu verändern. Mit dem neuen Schuljahr wechselt sie ans Solitude-Gymnasium in Stuttgart Weilimdorf.
Ein Schuljahr wie das zurückliegende, das uns allen ein Höchstmaß an Arbeitsleistung und Flexibilität abverlangte, konnte nur gelingen, weil Kolleginnen und Kollegen bereit waren, kurzfristig bei uns einzuspringen. So half unsere ehemalige Referendarin Salvatrice Cipolla-Pfirmann für Italienisch und Französisch aus. Nina Tabue sprang für Ethik und Philosophie ein und Michael Wäsch kam für einige Stunden in der Woche vom Helene-Lange-Gymnasium, um uns in Biologie und Physik zu unterstützen.
Als Laura Kleinecke (Deutsch, Geschichte) und Markus Beyer (Biologie, Sport) im Januar 2020 zu uns kamen, verdüsterten erste Corona-Fälle in Deutschland bereits den Horizont. Obwohl die Pandemie ihre Ausbildung im Vergleich zu früheren Referendarsjahrgängen völlig umkrempelte, haben sie alle Herausforderungen inklusive neuartiger Prüfungsformate erfolgreich gemeistert und sind nun mehr als bereit für ihre erste feste Anstellung.
Seien sie nun Jahrzehnte, Jahre oder nur Monate bei uns gewesen, alle Genannten haben durch ihre fachliche Arbeit, ihr pädagogisches Wirken, vor allem aber durch ihre Persönlichkeit Spuren bei Schülern, Eltern und im Kollegium hinterlassen. Auf ihrem Weg zu neuen Wirkungsstätten und Lebensabschnitten begleitet sie unsere Wertschätzung sowie die besten Wünsche für Gesundheit und eine gelingende Zukunft. Ihre Spuren am Benzberg werden nicht so schnell verwehen!