Bericht zum ersten Alumni-Treffen der Kulturakademie
der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg im Europa-Park Rust

Zweimal. So oft war das erste Alumni-Treffen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg Corona-bedingt verschoben worden. In der Hoffnung, der Winter 2021 würde anders sein, war bereits im September 2020 auf den Dezember 2021 zum Treffen im Europa-Park Rust eingeladen worden. Ende November ein Jahr später wurde auch dieser Termin erneut ins nächste Jahr verschoben. Schließlich wurde Anfang April 2022 der neue Termin bekannt gegeben: Das Alumni-Treffen sollte am 17. September stattfinden.
Unter dem Motto „Talente schlummern. Talente versiegen nicht. Talente werden entdeckt.“ der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg haben in den vergangenen zwölf Jahren bereits über 1 100 Schüler aus Baden-Württemberg ihre Begabungen in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, MINT und Musik vertiefen und weiterentwickeln können.
In Zusammenarbeit mit renommierten Partnereinrichtungen der Kulturakademie wie der Akademie Schloss Rotenfels, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Landesakademie Ochsenhausen, der Science & Technologie gGmbH, der Hochschule für Musik Karlsruhe, der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Verein Deutscher Ingenieure Stuttgart, dem ZKM Karlsruhe und dem Literaturhaus Stuttgart verbringen die Schüler aus den Klassenstufen 6-11 zwei Kreativwochen, die traditionell in der letzten Sommerferienwoche und den Faschingsferien stattfinden und in denen sie Gleichgesinnte kennenlernen, sich untereinander und mit Fachleuten austauschen und individuell gefördert werden können.
Im ersten Schritt erfolgt zuvor eine Nominierung durch die eigene Schule. Alle allgemeinbildenden Schulen im Land können einige wenige Schüler der Klassenstufen 6-8 und 9-11, die durch besonderes Talent und Interesse in einer der vier Sparten aufgefallen sind, vorschlagen. Die nominierten Schüler bewerben sich durch eine einzureichende Talentprobe, die von einem von der Stiftung Kinderland eingesetzten Expertengremium bewertet wird.
Auch vom Hans-Grüninger-Gymnasium Markgröningen Gymnasium wurden bereits Schüler unterschiedlichsten Talents und verschiedener Schülergenerationen nominiert und haben an den Kreativwochen teilgenommen.
Am 17. September reisten als Alumni Manuel T. Schmid (MINT, 7. Jahrgang 2016/17), Lukas Kurz (MINT, 9. Jahrgang 2018/19), Vera Bertsch (Literatur, 9. Jahrgang 2018/19) und Emilia König (MINT, 11. Jahrgang 2020/21) nach Rust zum lang ersehnten Treffen.
Am Samstagmorgen im Europa-Park angekommen begann nach dem Check-in zunächst das Wiedersehen innerhalb der eigenen Sparten mit dem eigenen Jahrgang sowie mit den weiteren elf, die vor und nach einem selbst teilgenommen hatten.
Ältere Jahrgänge hatten sich seit über einem halben oder sogar ganzen Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Spannend war der Rückblick auf die vergangene gemeinsame Zeit an der Kulturakademie wie auch der Austausch über die unterschiedlich gegangenen Lebenswege seit der Teilnahme. Umso größer war die Wiedersehensfreude, auch wenn nicht immer alle aus einem Jahrgang dabei waren!
Im Anschluss wurden nach einem einstündigen spartengetrennten Beginn die hunderten Alumni gemeinsam von Christoph Dahl, dem Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, begrüßt. In einem Rückblick auf den aktuellen Jahrgang unter der Moderation von Markus Brock bekamen die Alumni Eindrücke sowohl in ihre eigene als auch andere Sparten. Zugleich wurde ein Ausblick auf das Programm in den knapp einstündigen spartenspezifischen Workshops gegeben, die im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen stattfanden.
Während in der MINT-Sparte Prof. Dr. Joschka Bödecker Albert-Ludwigs-Universität Freiburg einen Vortrag über Künstliche Intelligenz, deren Verständnis, Chancen und Herausforderungen hielt, bei der es, wie die Fragen der Teilnehmer zeigten, um wissenschaftlich-technische Herausforderungen und Errungenschaften wie auch grundsätzlich ethisch-moralische Fragen und Grundwerte in unserer Gesellschaft und ihres Selbstverständnis sowie Verhältnisses zu derartig technischen Innovationen geht, hatten die Alumni in der Sparte Literatur in ihrem Workshop kreative Stationsarbeit.
Den Abschluss des offiziellen Programms bildete der Vortrag Vince Eberts zum Thema „Zufällig erfolgreich“ aus wissenschaftskabarettistischer Perspektive. Mit individuellem Ende ging es zum Ausklang in den Europa-Park Rust, womit die Alumni die Gelegenheit zum geselligen Beisammensein bei Achterbahnfahrten und anderen Fahrattraktionen hatten.
Die Stimmung der dabei Gewesenen machte deutlich sichtbar, dass, wenn es nach der Begeisterung und dem Interesse der Alumni geht, dieses erste Treffen sicherlich nicht das letzte sein wird:
„Sich mit seinen ehemaligen Jahrgangskollegen wieder in Person zu treffen, war eine großartige Sache! Leider hat man sich seit der Teilnahme meist nur vereinzelt, wenn überhaupt, gesehen. In Kontakt bleiben konnte man immerhin digital. Nach den Corona-bedingten Verschiebungen hatten wir uns Ende letzten Jahres zu einer digitalen Videokonferenz getroffen, die allerdings ein persönliches Treffen niemals ersetzen konnte. Interessant waren auch die Erfahrungsberichte und Anekdoten anderer Jahrgänge, die grundsätzlich ein ähnliches, sich aber zugleich auch aufgrund von gemachten Erfahrungen veränderndes Programm erlebt hatten. Ich hoffe jedenfalls, dass das nächste Alumni-Treffen nicht mehr wieder so lange auf sich warten lässt. " (Manuel T. Schmid)