Mit Janus zurück und nach vorne schauen – Verabschiedungen am HGG 2020

Der Gott Janus – symbolhaft mit einem zweigesichtigen Kopf dargestellt – war in der römischen Antike überall dort anzutreffen, wo es räumlich oder zeitlich um Übergänge ging: An Weggabelungen etwa schaute eine Stele mit Januskopf in beide Richtungen, zwischen denen ein Wanderer wählen musste. Zum Jahresende gedachten die Römer dieses doppelgesichtigen Gottes und warfen zugleich einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. In dieser Tradition soll mit den Kolleginnen und Kollegen, die im Laufe des Jahres das HGG verließen, ein Rückblick auf ihre Zeit an unserer Schule und ein Ausblick auf ihren jeweiligen Neuanfang gemacht werden.  

Claudia Frittmann gehörte seit dem Schuljahr 2014/15 mit den Fächern Deutsch, Physik und NWT zu unserem Kollegium. In dieser Zeit hat sie ihre Fächer nicht nur im Unterricht, sondern auch bei zahlreichen Wettbewerben erfolgreich profiliert (z.B. durch das Projekt „Zeitkapsel“). Über den Rahmen ihrer Fächer hinaus engagierte sie sich vielfach bei uns, so beispielsweise für die Pflege des HGG-Aquariums und für die Aktion „Pflanzen im Klassenzimmer“.  Mit dem 16.7.2020 ging sie in Mutterschutz und erwartet zusammen mit ihrem Lebensgefährten ihr erstes Kind. Möge Janus bei Juno, der römischen Göttin der Geburt, ein gutes Wort einlegen, damit für Mutter und Kind alles gut verläuft!
Derselbe glückverheißende Wunsch begleitet unsere Kollegin Jennifer Panzer, die die letzten eineinhalb Jahre bei uns Englisch und Sport unterrichtete. Sie und ihr Mann haben mit zwei Kindern schon Erfahrungen mit dieser Situation und freuen sich nun auf einen weiteren „Neuzugang“.
Am letzten Schultag (29.7.2020) wurden fünf weitere Mitglieder unseres Kollegiums verabschiedet: Für einen Kollegen markiert das Schuljahresende den zweiten Start in die Pension, für die anderen fünf einen Neubeginn in beruflicher Hinsicht.

Nach seiner ersten Verabschiedung 2014 hatte sich Reinhardt Rümmele schon in sein Dasein als Ruheständler eingelebt, als ihn aus dem HGG die Bitte um Unterstützung erreichte. Angesichts von personellen Engpässen bei uns ließ er sich nicht lange bitten und lehrte von 2018 bis 2020 nochmals Kunst, als wäre er nie weg gewesen. Sein profundes Wissen in diesem Fach kamen dem HGG nicht nur im Unterrichtsalltag zugute, sondern auch beim Schuljubiläum (Leitung des Graphik-Teams) und durch vielerlei Designbeiträge (Einladungen, Chronik usw.). Wir würden uns freuen, wenn er uns als Berater in diesen Bereichen auch weiterhin zur Seite stehen könnte …  

Wenn man fragt, wie Sascha Rometsch in wenigen Jahren einen so festen Platz bei den Schülern und im Kollegium einnehmen konnte, fallen mehrere Faktoren ins Auge: Zum ersten zeichnete er sich in seinen Fächern Englisch, Gemeinschaftskunde und Sport durch sein ausgeprägtes, praxisbezogenes Wissen aus, wofür u.a. seine Tätigkeit als Fachvorsitzender der Anglisten als Beleg dient. Wichtiger noch als diese fachlichen Faktoren waren die humorvolle und offene Art des Mannes mit dem markanten Bart sowie seine vielseitig interessierte Persönlichkeit mit Vorlieben für das Schlagzeug und die amerikanische Westküste. Nach nunmehr vier Jahren wechselt er ans Gymnasium in der Glemsaue nach Ditzingen. 

Salvatrice Cipolla-Pfirmann (Italienisch und Französisch), Svenja Richter (Biologie und Deutsch) sowie Sarah Zierlein (Mathematik und Englisch) haben im wahrscheinlich kürzesten Referendariat aller Zeiten binnen eines guten Jahres die fachdidaktischen und pädagogischen Grundlagen für ihre Lehrtätigkeit gelegt; vor allem haben sie aber erkannt, dass sich Schule stetig verändert - manchmal sogar in der Frist weniger Wochen! Mit diesem Wissen wendet sich ihr Blick vom HGG, an das sie sich gerne zurückerinnern, zu ihren neuen schulischen Wirkungsstätten.  

Gerade in diesen Zeitläufen, die für uns alle manche Unsicherheiten mit sich bringen, ist es ein hoffungsvolles Zeichen, dass unsere im Schuljahr 2019/20 verabschiedeten Kolleginnen und Kollegen familiär und beruflich die Weichen für ihre Zukunft gestellt haben. Wir wünschen ihnen dabei eine glückliche Hand und – das ist mehr als eine Floskel – viel Gesundheit!