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Durchforstet man im Internet Zitatenseiten zum Thema „Abschied“, werden einem oft Sinnsprüche präsentiert, die sich mit den Adjektiven traurig, düster oder sentimental verkitscht beschreiben lassen. Wie wohltuend lebensfroh und noch dazu für alle in diesem Schuljahr verabschiedeten Kolleginnen und Kollegen passend ist da die Sentenz des brasilianischen Schriftstellers Paulo Coelho:„Wer Abschied nimmt, den wird das Leben mit einem neuen „Hallo“ begrüßen.“

 

Edgar Lachenmayer beendete am letzten Schultag sein aktives Berufsleben, in dem er als Abteilungsleiter mit den Fächern Chemie, Biologie und NWT seit 2004 wesentliche Prozesse und Planungen am HGG mitgestaltete. Dazu gehörten etwa das Leitbild (2007), die Planung der Sanierung (seit 2010) sowie die Oberstufenberatung (seit 2007). Bei all diesen Tätigkeiten verlor er den MINT-Bereich unserer Schule nie aus den Augen und entwickelte ihn so weiter, dass wir 2017 und 2020 das Signet einer MINT-freundlichen Schule erhielten. Die vielen Erfolge, die in diese Auszeichnung mündeten, einzeln aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Rückblicks sprengen; stattdessen sollen die pädagogischen Leitgedanken Edgar Lachenmayers herausgestellt werden, die er dem MINT-Unterricht zugrunde legte: Er vermittelte den Schülern immer Freude an der Natur und am Erforschen der ihr zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten. Zugleich lehrte er sie Demut, da sich der Mensch diese Gesetze zwar nutzbar machen kann, die Natur jedoch nicht beliebig nach eigenem Willen manipulieren darf. Vor allem war er ein unermüdlicher Mahner für den Erhalt der Umwelt in all ihrer Vielfalt; dabei schaffte er es (etwa im Rahmen des HGG-MINT-Forums), wiederholt Referenten an unsere Schule zu bringen, die auf ökologische Krisenphänomene aufmerksam machten, aber auch hoffnungsvolle Perspektiven aufzeigten. Im Ruhestand grüßen nun zahlreiche Möglichkeiten unseren vielfach interessierten „Ede“. Ein Besuch im Mailänder „Museo Leonardo da Vinci“ soll nur eine Anregung sein …

Vor Weihnachten 2021 ging unsere Kollegin Isabelle Seyfried in Mutterschutz. Sie war seit dem Schuljahr 2015/16 bei uns Lehrerin für Deutsch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft. In diesen Jahren widmete sie sich vor allem unserem schulischen Konzept für die Berufsorientierung Klasse 5-12 und arbeitete in verschiedenen Arbeitsgruppen mit (u.a. Schulprogramm). Für humorvolle Aktionen war sie immer zu haben und deshalb blieb ihr auch der Auftritt einer Lehrergruppe als Schlümpfe inklusive Gargamel während des Karnevals 2018 besonders in Erinnerung. Im Spätwinter konnten sie und unser Kollege Andreas Seyfried als Eltern einen neuen Erdenbürger willkommen heißen.

Mit Aussicht auf dasselbe freudige Ereignis verließ uns zum Schuljahresende Christina Pohl, die drei Jahre am HGG Deutsch und Evangelische Religion unterrichtete. Auch wenn ein Gutteil dieser Zeit im Schatten von Corona stand, konnte sie doch eigene Schwerpunkte bei der Realisierung der Moodle-Adventsaktion, als Jurorin beim Vorlesewettbewerb Klasse 6 und als Mitbetreuerin unserer Streitschlichter setzen. Sie und ihr Ehemann erwarten im Oktober ihr erstes Kind.

Für vier Kolleginnen und zwei Kollegen markierte der letzte Schultag den Übergang an eine neue schulische Wirkungsstätte. Als engagierte Romanistin (Französisch, Italienisch) mit großem Interesse für Schulentwicklungsfragen war Kathrin Kramer seit 2013 am HGG. Nach dem Fernunterricht, in dem sie übrigens auch Geschichte fachfremd unterrichtete, und einer Elternzeit entschied sie sich für einen Wechsel an eine andere Schule. Auch Vivien Sumrith traf während ihrer Elternzeit diese Entscheidung, nachdem sie sechs Jahre mit den Fächern Deutsch und Ethik bei uns tätig war. Während dieser Zeit war sie mit viel Herzblut in unserem Theaterbereich tätig (Unterstufentheater-AG, Kurs Literatur und Theater).

Für Franziska Rieder begann ihre Zeit als Englisch- und Chemielehrerin bei uns 2018 als Klassenlehrerin in Klasse 5, nun rundete sie ihre Tätigkeit als Tutorin des Abiturjahrgangs ab. Rückblickend lobte sie die freundliche Schülerschaft und unser Kollegium mit Wohlfühlfaktor. Dass Sie dennoch das HGG verließ, lag im Pendeln zwischen ihrem Wohnort (Reutlinger Kennzeichen) und Markgröningen begründet, welches sie täglich etwa zwei Stunden kostete. Ein Wechsel an eine Schule in Wohnortnähe spart also viel Zeit, Nerven und (ökologisch sinnvoll) Sprit.

Auch für Ann-Sophie Kimmich, die seit 2019 am HGG mit Deutsch, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft eine breite Fächerpalette abdeckte, spielen private Gründe für ihren Abschied die Hauptrolle. Durch ihren Schulwechsel Richtung Bodensee können sie und ihr Ehemann, der in der Schweiz beruflich tätig ist, nun einen gemeinsamen Wohn- und Lebensmittelpunkt einrichten. Am HGG war sie vor allem als Klassenlehrerin, Kursstufenlehrerin Wirtschaft und Vorsitzende der Fachschaft Gemeinschaftskunde tätig, wobei die Organisation der Juniorwahl 2021 besonders in Erinnerung bleibt.

Resümiert man die sieben Jahre, in denen Daniel Tuma am HGG wirkte, fällt auf, dass er in vielen ganz unterschiedlichen Bereichen tätig war. Als Fachlehrer für Sport, Geographie und Wirtschaft entwickelte er eine besondere Passion für die Klassenlehrerschaft in Klasse 5 und 6 samt allen damit verbundenen Aufgaben. Als Mensch, dem das Gemeinschaftsgefühl an unserer Schule am Herzen lag, war er mehrere Jahre SMV-Verbindungslehrer und beteiligte er sich an zahlreichen Arbeitsgruppen vom „Schulprogramm“ (Lebensraum HGG) bis zum „Schuljubiläum“. Als kompetente Kraft im Bereich der Digitalisierung war er unser Datenschutzbeauftragter. Die für unsere Schülerschaft und unser Kollegium mittlerweile unverzichtbare Moodle-Lernplattform gestaltete er entscheidend mit und vermittelte sein Wissen dazu in zahlreiche Leitfäden und Fortbildungen. Was auch immer Daniel Tuma in seiner Zeit bei uns tat, machte er mit viel Herzblut; dieser Wesenszug wird ihn sicher begleiten, wenn er nun ans Landesmedienzentrum wechselt. 

Unser Referendar Florian Trost begann im Januar 2021 seine Ausbildung für die Fächer Englisch, Geschichte (bilingual), Gemeinschaftskunde und Wirtschaft während des Lockdowns mit Fernlernunterricht und war nach erfolgreichem Abschluss aller Prüfungen zufrieden, sich noch in die Organisation und Durchführung der Dachau-Fahrt einbringen zu können. Mit seinem Erfahrungsschatz aus dem HGG im Hintergrund kann er an seiner neuen Schule den Herausforderungen des Berufsalltags gelassen entgegenblicken.

Allen, die schon vor längerer Zeit, im Lauf dieses Schuljahres oder am letzten Schultag das HGG verließen, möchten wir neben allen guten Wünschen noch eine weitere Lebensweisheit Paulo Coelhos mit auf den Weg geben: „Träume wahr werden zu lassen, macht das Leben erst interessant!“