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Nachdem wir aufgrund der Corona-Pandemie lange auf besondere schulische Aktionen verzichten mussten, hatten wir diesen Juli endlich wieder die Möglichkeit, eine Exkursion durchzuführen. Gemeinsam fuhren wir, die gesamte 9. Klassenstufe sowie die Lehrkräfte Herr Grünzner, Herr Neumann, Herr Trost und Frau Schwarz, am 5. Juli 2022 mit dem Bus zum Konzentrationslager Dachau bei München.

Wir hatten das Thema Nationalsozialismus bereits im Unterricht ausführlich behandelt und im Vorfeld der Exkursion konnten wir die Route durch das Konzentrationslager digital planen.  Am Tag der Exkursion trafen wir uns um 6:40 Uhr auf dem Schulhof und waren schon sehr gespannt, was uns erwarten würde. Nach ca. zwei Stunden Fahrt erreichten wir das Konzentrationslager Dachau. 

Weil die Führungen schon lange im Voraus ausgebucht waren, bewegten wir uns in Kleingruppen und mit einem Audioguide auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers.

Begonnen hat unser Rundgang mit der Besichtigung des Wirtschaftsgebäudes, welches ein großes Museum beinhaltete. Dort konnten wir uns eine Vorstellung vom Leben im Konzentrationslager machen.

Schockiert haben uns die einzelnen Schicksale der Opfer und der menschenverachtende Umgang mit den Häftlingen. Dieses schreckliche Leid wurde mit den lebensgroßen Bildern der leidenden Häftlinge verdeutlicht, was zu einer sehr bedrücken Stimmung auf dem gesamten Gelände führte.

Im KZ-Dachau waren zwischen 1933 und 1945 rund 200 000 Häftlinge untergebracht. Davon starben ungefähr 41 000. Im Gegensatz zu Vernichtungslagern wie z.B. Auschwitz handelte es sich beim KZ-Dachau um ein Arbeitslager. Dachau hatte zwar eine Gaskammer, welche wenige Male in Testversuchen benutzt worden sein soll. Es gab trotzdem zahlreiche  Menschenversuche, Hinrichtungen und Folter, die Menschen starben aber auch an Krankheiten und Unterernährung durch die miserablen Lebensbedingungen und Schwerstarbeit.

Weiter ging unser Rundgang zum Bunker, einer Art Spezialgefängnis innerhalb des KZs. Dort wurden besondere Häftlinge, wie z.B. Familienmitglieder von politischen Gegnern, gefangen gehalten.

 Anschließend besichtigten wir das Mahnmal auf dem Appellplatz. Es ist ein Kunstwerk, welches aus Metall gefertigt wurde. Hierbei sind Skelette erkennbar, die in einem Stacheldrahtzaun hängen. Dieses Mahnmal soll die Gräuel der damaligen Zeit symbolisieren und eine Mahnung an die Menschheit sein, damit so etwas niemals wieder passiert.

Danach betraten wir eine Baracke, in der die Häftlinge unter miserablen Bedingungen untergebracht waren. Von den früheren 34 Baracken sind heute nur noch zwei vorhanden, die zu Besichtigungszwecken nachgebaut wurden. Besonders erschreckend war, wie wenig Privatsphäre die Häftlinge hatten. Sie schliefen eng an eng in Stockbetten und hatten gemeinsame „Toilettenräume“ ohne Abtrennung.

Im Anschluss besichtigten wir das Krematorium. Dies verfügte über mehrere Öfen, in denen die Leichen verbrannt wurden.

Auch wenn dieser Besuch uns allen sehr naheging, so war es trotzdem sehr interessant, Geschichte vor Ort erfahren zu dürfen und das im Unterricht Gelernte mit persönlichen Eindrücken und Bildern füllen zu können.

Gegen 13.30 Uhr machten wir uns mit dem Bus auf den Nachhauseweg und kamen gegen 16:00 Uhr wieder am HGG an.