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Nachdem wir dieses Schuljahr ausführlich das Thema des Nationalsozialismus behandelt haben, fuhren wir, die Klassen 9a-d sowie Herr Grünzner, Herr Seyfried, Herr Neumann und Herr Werner am 2. Februar 2023 in die Gedenkstätte des Konzentrationslagers in Dachau.

Wir trafen uns donnerstags schon um 6:40 Uhr am HGG, da wir eine etwas längere Busfahrt vor uns hatten. Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt mit ein paar Pausen sind wir schließlich in Dachau angekommen. Vor Ort bekamen wir zuerst einen Lageplan, damit wir uns auf dem großen Gelände zurechtfinden konnten. Leider waren alle Führungen für diesen Tag schon ausgebucht gewesen, deshalb bekamen wir Audioguides. Diese waren eine sehr gute Alternative, da wir uns zu jedem Thema mehrere interessante Erklärungen, Geschichten und Berichte anhören konnten.

Nachdem alles Organisatorische geklärt war, teilten wir uns in Kleingruppen auf und durften uns in diesen selbstständig auf dem Gelände bewegen. Meine Gruppe besichtigte zuerst die Gefängniszellen im sogenannten Bunker. Wir waren alle sehr erschüttert und geschockt, als wir die kleinen, engen Zellen gesehen haben und durch die Infotafeln und Audioguides erfuhren, wie brutal einige Häftlinge hier gefoltert wurden. Auch die Bilder, Zeichnungen und Berichte von Menschen, die sich der Folter ergeben und Suizid begangen haben gingen uns nicht aus dem Kopf. Wir konnten uns die Angst und Schmerzen der Gefangenen nicht vorstellen.

Anschließend liefen wir über den Appellplatz weiter, am Mahnmal und den mehrsprachigen Inschriften vorbei und über die Wege durch die Grundrisse der ehemaligen Baracken. Die eine Baracke, die nicht abgerissen worden war, war leider geschlossen, doch wir konnten einen Blick durch die Fenster werfen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Geländes schauten wir uns noch die große Glocke und die kirchlichen Gebäude an. Wir waren überrascht und geschockt zugleich, dass das Konzentrationslager sogar über ein Bordell für die Nationalsozialisten verfügt hatte.

Weiter ging unser Rundgang dann über eine kleine Brücke zu der Gaskammer und dem Krematorium. Der Anblick der Öfen und der Bilder auf den Infotafeln ging uns allen sehr nahe und der Gedanke, dass genau hier vor weniger als hundert Jahren solche Massen an Toten lagen, beschäftigte uns ununterbrochen. Auch hier verfügten die Audioguides über interessante, zusätzliche Informationen, die uns die Vorstellung der Bedingungen hier verdeutlichten. Wir haben uns viel untereinander ausgetauscht und über die Dinge geredet, die uns beschäftigt haben.

Zum Schluss begaben wir uns noch zum großen Wirtschaftsgebäude, da das Wetter leider nicht so schön war und wir uns bei starkem Wind, Kälte und Regen lieber drinnen aufhalten wollten. Diese Wetterbedingungen machten uns jedoch gleichzeitig klar, wie schlimm der Aufenthalt während der Winterzeit gewesen sein muss. Wir liefen wieder an den Baracken vorbei, parallel zu dem Streifen Rasen neben den Wegen und erfuhren, dass man erschossen wurde, sobald man auf das Gras trat. Erneut waren wir sehr bestürzt und konnten uns so ein Leben nicht wirklich vorstellen.

Im Wirtschaftsgebäude angekommen besichtigten wir die große Ausstellung. Ich fand es wirklich sehr interessant dort herumzulaufen und all die Schilder zu lesen, Gegenstände, Bilder und Filme anzuschauen und auch die jeweiligen Audios anzuhören. Man erfuhr viel über die Opfer und die generelle Geschichte sowie die Details des 2. Weltkrieges, wie z.B. die politische Situation damals. Ebenso wird von den zahlreichen, schrecklichen Menschenversuchen, Hinrichtungen und der Folter berichtet, man erfährt auch viel über Krankheiten zu dieser Zeit.

Nach der Ausstellung begaben wir uns zurück zum Ausgangspunkt, und fuhren dann nochmal ungefähr 3 stunden zum HGG zurück. Es war ein interessanter und zugleich bedrückender Besuch, wir sind aber alle sehr dankbar, dass uns dieser Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus möglich gemacht wurde.