
Klimawandel, Corona-Pandemie, Ukraine-Konflikt - die Krisen auf der Welt reißen nicht mehr ab und fordern zwingend, neue Wege zu beschreiten, sei es im Privatleben oder im globalen Kontext. Vor dem Hintergrund dieser drängenden Themen erleben wir gerade intensive weltweite Diskussionen, wobei sich besonders Jugendliche immer stärker Gehör verschaffen. Was liegt also näher, als unsere Abiturientinnen und Abiturienten mit ihrer Sichtweise zu Wort kommen zu lassen? Sechs von ihnen haben während eines Gesprächs mit dem Autor Einblicke in ihre Gedanken gegeben.
Klima und Umwelt – die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts
Die sechs Interviewten der „Generation Z“ hatten zwar Verständnis dafür, dass der Kampf gegen den Klimawandel sehr komplex ist, da hier nicht nur ökologische Aspekte eine Rolle spielen, sondern auch wirtschaftliche und soziale (Generationengerechtigkeit) zu bedenken sind. Gleichwohl forderten sie von Politik und Wirtschaft, endlich nachhaltige Konzepte für Energie und Mobilität der Zukunft vorzulegen und umzusetzen. Ein 9-Euro-Ticket ist zwar ein guter Anstoß, aber was passiert nach den drei Monaten? Für sich persönliches sahen sie vor allem im Konsumverhalten einen Hebel, die Umwelt in den Bereichen Ernährung, Wohnen, Kleidung und alltäglichen Gebrauchsgegenständen zu entlasten. Wer beispielsweise eine Zahnbürste aus Holz und nicht aus Plastik verwendet, verhindert, dass Mikroplastik die Umwelt und langfristig auch uns selbst schädigt.
Frieden und Sicherheit - ein aktuell hochbrisantes Thema
Alle Befragten stimmten darin überein, dass für sie Frieden und Sicherheit bis zum Angriff Russlands auf die Ukraine etwas Selbstverständliches war. Die umfassende und bedrückende Darstellung des Krieges in den Medien sowie der eigene Kontakt mit Flüchtlingen hat diese Einstellung grundlegend geändert. Ihnen ist bewusst, dass die vielbeschworene „Zeitenwende“ wichtige Fragen aufwirft. Konkret äußerten sie Ideen, wie die Ukraine, die unsere Werte von Freiheit und Demokratie teilt, unterstützt werden soll, wenn der Konflikt - wie leider anzunehmen ist - noch lange fortdauert. Darüber hinaus beschäftigte sie die Diskussion um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Familie und Arbeitswelt – das Privatleben der Zukunft
Die Teilnehmer/innen des Interviews erwarten, dass sich das Berufsleben der digitalen Welt immer dynamischer und chancenreicher gestalten wird. Für das Familienleben bedeutet dies jedoch häufig ein Verschwimmen von Arbeit und Privatleben, das räumlich (Homeoffice) oder zeitlich (Erreichbarkeit im Urlaub durch den Arbeitgeber) sein kann.
Diese Gedanken können nur ein Ausschnitt der Meinungen unseres Abschlussjahrgangs sein; sie machen aber deutlich, dass die Abiturientinnen und Abiturienten ein waches Bewusstsein für die drängenden Fragen unserer Zeit haben, Probleme in ihrer Komplexität erkennen und Lösungsansätze nach ethischen Maßstäben bewerten. Über diese Aspekte gymnasialer Bildung hinaus haben sie auch in fachlicher Hinsicht sehr überzeugende Leistungen gezeigt: Sie erreichten einen Abiturschnitt von 2,1; bei einer Gesamtzahl 48 haben 20 Abiturientinnen und Abiturienten eine Eins vor dem Komma (!)
Deshalb gratulieren wir allen nachstehenden Schülerinnen und Schülern zum bestandenen Abitur und wollen ihnen noch eine Aufforderung mitgeben: Die Herausforderungen des 21, Jahrhunderts sind nicht nur Gegenstand einer intellektuellen Analyse, man muss sie in der Praxis anpacken – habt den Mut dazu!
Stephan Hotz
Wiebke Achtstätter, Angelina Altvater, Janik Auer, Letizia Becher, Felix Beigl, Frieda Borchardt, Pia Casper, Adriana Dubravac, Paul Ellerkmann, Chiara Elsche, Sanjana Epple, Paloma Follak, Elena Glor, Lena Hayer, Ole-Einar Hegedüsch, Franziska Hornung, Isabel Kohler, Elena Kopf, Mira Kraus, Lukas Kurz, Marlene Kurz, Felix Krawczyk, Victor Lämmle, Nele Lauber, Linus Luft, Tobias Meßner, Kai Michalek, Niklas Mierzowski, Niclas Mittag, Annika Möll, Armin Münch, Alexander Münnich, Adrian Ndoping, Tabea Nickodemus, Diana Ott, Luis Pankoke, Adriano-Vito Puleo, Jule Pumm, Jonathan Rau, Jens Reichert, Lea Rößler, Raphael Rohnert, Jacob Schares, Manuel Schmid, Niclas Schulz, Laura Uhl, Jennifer Watter, Maxime Wiech